Atomstrom ist grün, wäre da nicht die stete Gefahr des Super-GAUs. Ein Entwicklerteam hat mit dem Dual-Fluid-Reaktor (DFR) einen neuen, sicheren Reaktortyp patentieren lassen. Das Beste ist jedoch der Brennstoff: Atommüll aus anderen Kraftwerken.
Quelle: Epochtimes (30.04.2019)
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Bevor jetzt alle jubeln - Kommentar R. S. mit unbeantworteten Fragen:
Ja, das mag ein Schritt in die richtige Richtung sein, bis das erfunden ist, was wir wirklich brauchen, nämlich (beherrschbare) Kernfusion, am besten „kalt“.
Einige Aussagen zu dem DFR:
Die Forscher des Instituts für Festkörper-Kernphysik gehen jedoch davon aus, dass es niemals zu einer solchen Situation kommen wird.
Tja, diese Aussagen kennt man! Statistischer Fakt ist, dass alles das, was möglich ist, auch eintritt. Die fragliche Komponente ist allein die Zeit.
...kaum Atommüll
Wenn ich zuhause alle 14 Tage 50 kg gewöhnlichen Restmüll habe, dann ist mir wenig geholfen, wenn ich stattdessen alle 2 Wochen bspw. nur noch den zehntausensten Teil davon entsorgen muss, nämlich 5.000 mg. Dies dann allerdings in Form von bspw. Polonium! Welches konkret der verbleibende Atommüll sein wird, darüber schweigt man sich leider aus. Oder ich habe etwas übersehen.
Da man Schwermetalle als sekundäres Kühlmittel verwendet, kann, wegen deren hohen Siedepunkts, der Druck im Natriumkreislauf vermutlich auf weniger als ein Zehntel reduziert werden. Das bietet in der Tat ein geringeres Risikopotential als mit Wasser. Allerdings möchte ich nicht erleben, wenn die bis zu 1000 °C heißen Bleisubstrate - havariert freigesetzt - sich als Aerosol in der Umgebend ausbreiten.
Dass zudem Blei im Falle eines GAUs tatsächlich in der Lage sein würde, die Kühlung auch weiterhin passiv zu bewältigen, scheint mir - zumindest in den theoretischen Beschreibungen - nicht hinreichend belegt.
Es ist und bleibt nun mal ein thermischer Konversionsreaktor, eine Abwandlung des „Schnellen Brüters“ also die Technologie, die wir aus Gründen der möglichen Missbrauchsverwendung und der mangelnden Rendite (Hamm) in Deutschland vor Jahrzehnten beerdigt haben, teilweise schon vor der ersten Inbetriebnahme (Kalkar).
Wie sich der DFR in puncto negativer Dampfblasenkoeffizient bzw. Natrium-Dampfbildung in Korrelation zur Unterkritikalität verhält, konnte ich auch nicht wirklich nachvollziehbar erläutert finden.
Die kurzlebigen Spaltprodukte geben sehr viel Wärme ab.
Nun, das zeugt davon, dass diese Produkte zwar für eine kürzere Dauer, dafür aber viel intensiver strahlen. Welche Art von Strahlung das ist, wird ebenfalls nicht erklärt. Man will die Abwärme durch Speicherung innerhalb des Bleikreislaufs (außerhalb des Reaktors) zur Energieerzeugung beitragen lassen. Das liest sich alles schön, genauso wie
Langlebige Spaltprodukte werden sortenrein portioniert, gekapselt und im Reaktorgebäude eingelagert.
Heißt übersetzt nichts anderes, als dass der gesamte (konzentrierte) Müll nicht mehr transportiert werden muss. Er ist jedoch durchaus weiter vorhanden. Das wird die Akzeptanz von AKW-Standorten erstens nicht gerade steigern können und wenn es dann dort mal „knallt“, dann sind wenigstens die langlebigen Spaltprodukte auch gleich mit im Boot.
Zumal:
Sehr langlebige Spaltprodukte wie Tc-99, Se-79 und I-129 werden bereits im Reaktor transmutiert und verbleiben im Kreislauf.
Auch das spricht für sich. Denn sie bleiben dann im Grunde ständig kritisch und akut havariegefährdet.
Mein Fazit:
Kommt zu spät: Wird jetzt politisch nicht (mehr) durchsetzbar sein in unserem „durchsetzten“ Land. Viele offene Fragen, die selbst mich, als KK-Befürworter (Kernfusion), skeptisch bleiben lassen.