Erste Anmerkungen von BI-Vorstand Günter Krantz auf den Offenen Brief von H. Schorge (04.03.2021)

Günter Krantz reagiert mit ersten Anmerkungen auf die Behauptungen von H. Schorge:

Zu 1.
Windenergieanlagen sind Kraftwerke zur Produktion von elektrischer Energie.
Kraftwerke sind Industrieanlagen und gehören nicht in den Wald!
Zu 2. In der Bundesrepublik Deutschland existieren zur Zeit ca. 30.000 Windenergieanlagen. Eine spürbare Reduktion der CO2-Reduktion ist dadurch nicht entstanden. Die erfolgte erst im letzten Jahr durch den Corona-Lockdown.
Zu 3. An einem Standort für eine Windenergieanlage ist ein ziemlicher Kahlschlag nötig. Dabei müssen Flächen für den eigentlichen Standort dauerhaft geschaffen werden und darüber hinaus werden Flächen für Kranstandort, Lagerung und Vormontage benötigt, die nach Abschluss der Errichtung zurückgebaut werden können. Bei Anlagen in unserer Umgebung habe ich das allerdings noch nirgends gesehen. Dieses als lediglich eine „Waldänderung“ zu bezeichnen ist grotesk. Für mich wäre eine Waldänderung, wenn man nach und nach den vorhandenen Baumbestand durch andere Baumarten ersetzt, die besser mit den sich verändernden Bedingungen zurechtkommen. Für die Kahlschläge wird an anderer Stelle Wald angepflanzt, aber wohin? Entweder werden landwirtschaftliche Flächen verbraucht oder man pflanzt einen neuen Wald auf „minderwertigen Flächen“ an. Damit werden z.B. die für die Biodiversität wertvollen Trockenrasenflächen vernichtet. Die Behauptung, es werden im Mittel nur ca, 0,3 ha je Windenergieanlage gerodet ist extrem geschönt. Ich habe mal in GoogleMap die Flächen bei Rachelshausen für die 3 dortigen Anlagen nachgeschaut und dabei ca. 0,67 ha. 0,48 ha und 0,61 ha herausbekommen, siehe Anhang. Das ist doch deutlich höher als 0,3 ha. Was er dabei verschwiegen hat sind die Flächen für die Zuwegungen. An Abzweigungen müssen diese erheblich ausgerundet werden, siehe im Anhang ganz links. Dort beträgt die Breite der Ausrundung ca. 40 m. In Rachelshausen liegen die 3 Anlagen recht verkehrsgünstig auf einer Hochebene. Bei den im Bereich Lohra geplanten Anlagen haben wir erheblich längere Wege durch einen sehr strukturierten Bergwald mit Trassen an Steilhängen und engen Abzweigungen, die erhebliche Erdarbeiten erfordern.